Vereins-Geschichte
Die ausführlichere und sehr anschaulich bebilderte Geschichte des Vereins lässt sich in unserer
wundervoll gestalteten und gebundenen Chronik zur Feier des 120-jährigen Jubiläums nachlesen.
Die Anfänge
Bereits 1904 gründeten 14 Männer den Schützenverein "Treff" Schimborn. Zu Anfang bestand der Verein nur aus einer Abteilung, zu deren Zweck man für 18,50 Mark ein Übungs-Gewehr kaufte.
Der wenige Jahre später folgende 1. Weltkrieg raubte der inzwischen deutlich angewachsenen Gesellschaft einige Mitglieder, zu deren Erinnerung und Ehrung auch im neuen Schützenhaus eine prächtige Gedenktafel vor der Bogenhalle hängt. Trotz dieses schweren Schlags stand der "Treff" bis in die 1930er Jahre, nicht zuletzt dank des unermüdlichen Einsatzes des späteren Ehrenschützenmeisters Adam Glaab und zahlreichen Preisschießen, Wanderungen und Familienabenden, in voller Blüte. Glaab stiftete auch die Vereinsfahne, die auch heute noch im Foyer des Schützenhauses und bei diversen Anlässen zu bewundern ist und ermöglichte, anlässlich des 20-jährigen Bestehens, ihre Weihung. Als Pate stellte sich der Schützenverein "Grüntal" aus Hösbach zur Verfügung, vor allem in Schimborn waren die Schützen und ihre Veranstaltungen fester Teil des kulturellen Lebens.
Das letzte Protokoll stammt vom Sommer '34 - danach ruhte das Vereinsleben aus bekannten Gründen für etwa 18 Jahre komplett.
Wiederaufnahme nach dem Krieg
Erst im April 1952 kamen wieder 12 Männer zusammen, um den Verein wieder aufleben zu lassen und wählten eine neue Vorstandschaft - Adam Glaab, der leider schon im folgenden Jahr verstarb, wurde in diesem Zug auch zum Ehrenschützenmeister ernannt.
Zwei Jahre später konnte bereits das 50-jährige Bestehen gefeiert werden, zu diesem festlichen Anlass wurden alle Schützen und sechs Schützenliesl komplett neu eingekleidet und das erste Mal überhaupt ein Schützenkönig, inklusive Königskette, ausgeschossen.
Ab 1960 beteiligten sich regelmäßig Mannschaften aus Schimborn an den Rundenwettkämpfen des Gaus, sodass unbedingt ein geeigneter Schießsstand geschaffen werden musste - dieser wurde dann in den folgenden Jahren hinter dem Vereinslokal "Zur Rose" gebaut, was durch die Unterstützung der Wirtin und mehrerer Darlehen von Mitgliedern ermöglicht wurde. Zum Ende des Jahrzehnts zählten sich schon stattliche 68 Personen zu dem Verein und in der Vereinsführung kehrte endlich eine gewisse Kontinuität ein, die unser amtierender 1. Schützenmeister viele Jahre später bis zur konsequenten und schwer übertreffbaren Spitze trieb.
1969/70 kam Schimborn durch einen unvorhergesehenen Umstand zu seinem ersten Jugend-Schützenkönig: Als der beste Teiler von dem Jungschützen Burkhard Acker geschossen wurde beschloss der Zweitplatzierte kurzerhand, eine Jugendkette zu stiften und ermöglichte somit sowohl Burkhard als auch sich selbst einen Königs-Titel. Anfang der 70er Jahre wurde unter der Führung der langjährigen Vorstandschaft der erste Ortspokal in Schimborn ausgeschossen, was wir auch im Jahr 2024 mit sehr hoher und positiver Resonanz wiederholten.
Gründung der Bogen-Sparte
1977 begründeten wir unsere Bogen-Abteilung, der schon kurz darauf der ehemalige Sportplatz des SV Königshofen als Übungsplatz zur Verfügung gestellt und bereits 2 Jahre später das erste eigene Turnier ausgerichtet wurde. Innerhalb weniger Jahre wuchs die Sparte zu einer der stärksten in Unterfranken an und so war es nur eine Frage der Zeit, bis sich die ersten größeren Erfolge einstellten. Neben zahlreichen Gau- und Bezirksmeisterschaften konnte 1983 erstmals eine bayerische Meisterschaft durch die Damenmannschaft errungen werden.
In den Jahren '81/'82 wurde wieder ein regelmäßiges Luftgewehr-Training für den Nachwuchs durchgeführt, was für Nachwuchs für die bestehende Mannschaft sorgte und so erfolgreich war, dass '86 sogar eine 2. Mannschaft zusammen gestellt werden konnte, die 3 Jahre später auch die erste Meisterschaft gewann.
Da die Damen des Vereins bereits seit Anfang des Jahrzehnts aktiv darauf drängten, wurde 1985 "endlich" ein separater Wettbewerb für Frauen eingeführt und ausgeschossen. Im gleichen Jahr wurde der damalige 1. Schützenmeister Martin Schmitt für seine Verdienste um den Schießsport und 20 Jahre im Amt mit der Verdienstmedaille des Landkreises ausgezeichnet und im folgenden Jahr zum Ehrenschützenmeister ernannt.
Nachdem die 1. Mannschaft zwischenzeitlich in die Schützenklasse A abgestiegen war profitierte sie ab 1990 umso intensiver von der vorangegangenen Jugendarbeit und vollbrachte zwischen Oktober '90 bis Februar '94 das Kunststück, 48 Wettkämpfe in Folge ohne Punktverlust zu bestreiten und marschierte somit bis in die Gauliga B durch.
Die ersten Böller-Schützen
Im Sommer 1988 besuchten fünf Mitglieder einen Sprengstofflehrgang, in dem Vorhaben, eine vereinsinterne Böllergruppe gründen und bei festlichen und traurigen Anlässen aktiv werden zu können, was sie fortan auch zu diversen Anlässen, wie Hochzeiten, Beerdigungen, der Mainacht und später beim Johannisfeuer und im Rahmen der Gauböllergruppe, taten.
Zur gleichen Zeit wurden erstmals die Gaumeisterschaften der Disziplin Bogen (Halle) und wenige Jahre später auch die Bezirksmeisterschaften in der Schulturnhalle gegenüber des heutigen Schützenhauses ausgetragen. Letztere musste leider nach 12 Jahren dank der stetig wachsenden Zahl der Teilnehmenden in eine Lokalität mit mehr Platz verlegt werden. Da unser damaliger Vorstand Rudolf "Rudi" Schneider zu dieser Zeit ebenfalls die Ämter des Gau- und Bezirks-Bogenreferenten inne hatte bot sich Schimborn als Veranstaltungsort besonders an. Einen weiteren Aufschwung bekam die Bogenabteilung durch den Umstand, dass Anfang der '90er Jahre 12 aktive Bogenschützen von "Robin Hood" Feldkahl zu uns wechselten.
Ein erschütterndes Ereignis überschattete das kleine Fest anlässlich des 90-jährigen Vereins-Bestehens, als kurz vor dem geplanten Einmarsch der Fahnenabordnung mit Begleitung des örtlichen Musikvereins, unser Vereinswirt und Ehrenmitglied Max Rosenberger plötzlich in der Halle zusammen brach. Trotz fachkundiger erster Hilfe und Widerbelebungsversuchen durch zwei anwesende Mitglieder verstarb er noch vor Ort. Die Musik spielte an diesem Abend selbstverständlich nicht mehr auf, der Schock und die Bestürzung über den Vorfall saß bei allen Anwesenden tief.
Serienmeister im Luftgewehr
1997 erfolgte der Abstieg der 1. Mannschaft in die Gauliga C, nachdem Ute Muck den Verein Richtung Stockstadt verlassen hatte, um dort auf Bezirksebene eine neue sportliche Herausforderung zu suchen. Ein Jahr später hatte man sich aber bereits von dem Verlust erholt und so folgte auch der direkte Wiederaufstieg, die 2. Mannschaft konnte ebenfalls die Meisterschaft in der Schützenklasse A2 für sich entscheiden. Erstmals starteten die "Treff"-Schützen gleich mit vier Mannschaften in der offenen Wettkampfklasse und zwei reinen Damenmannschaften. In der Saison '96/'97 konnten diese dann auch erstmals die jahrelange Vorherrschaft der Haibacher Damen brechen, in den Folgejahren wurden immer wieder spannende und knappe Duelle um die Meisterschaft ausgetragen.
Trotz Zweitplatzierung rückte die 1. Mannschaft im Jahr '99 überraschend in die Gauliga A auf. In der damals höchsten Gauliga fassten wir schnell Fuß und konnten schon nach wenigen Jahren um den Titel mitschießen, was uns beim dritten Anlauf auch gelang, wodurch wir in die Bezirksgruppe West aufstiegen. Ende der 1990er und Anfang der 2000er gab es jedes Jahr mindestens eine Mannschaft, die in ihrer Klasse den Meistertitel erringen konnte. Das wurde dann auch regelmäßig und ausgelassen auf dem Bogenplatz gefeiert.
Dieser Umstand störte offenbar jemanden so massiv, dass gleich zwei mal innerhalb von 15 Monaten auf dem "Festplatz" Feuer gelegt wurde. Am Dreikönigs-Tag 2004 brannte dadurch der Holzbau komplett herunter, bevor die anrückende Feuerwehr die Flammen löschen konnte, an Ostermontag im folgenden Jahr waren die Einsatzkräfte schneller und konnten den Brand rasch unter Kontrolle bringen. Es war zwar erneut ein größerer Schaden entstanden, allerdings wurde der Ursprungszustand dank dem tatkräftigem Einsatz von Mitgliedern rasch instand gesetzt.
100 Jahre Schützenverein "Treff"
Im Rahmen der "Schimner Kerb" beging man 2004 auch groß das Vereinsjubiläum. Die damals sehr gefragte Band "Rose's Kitchen" brachte ordentlich Stimmung ins Festzelt, Böllerschützen aus Dettingen und Mömbris unterstrichen den Schützenzug zum Festplatz ebenfalls akustisch. Der ehemalige 1. Schützenmeister Ludwig Rosenberger überreichte dem Verein zur Feier des Tages überraschend eine selbst erstellte und gerahmte Collage. In der Druckausgabe unserer Chronik kann man an dieser Stelle dieses Geschenk und einige Impressionen des Festes bewundern, außerdem auch ein Hinweisschild, dass den Übertritt an die Wand des neuen Schützenhauses leider nicht geschafft hat: "Das Rülpsen & Furzen im Schießstand ist zu unterlassen". Erfahrungsgemäß ist dieser explizite Hinweis heute zum Glück auch nicht mehr notwendig. Auf den folgenden Seiten kann man einige Bilder des Johannisfeuers betrachten, das ab dem Jahr 2001 vom "Treff" veranstaltet wurde und immer sehr beliebt war. Leider musste diese schöne Tradition 2018 aufgrund der erhöhten gesetzlichen Anforderungen, die für uns nicht stemmbar waren, aufgegeben werden.
Fortsetzung folgt ... 😉